Aktuelles
Abende
Allgemeines
Club
Computer
Communication
Hits
Hilfe
Historie

Club « zurück    
Zu den Bildern »
title.png (37885 bytes)
Efika-Laptop

Die Idee, mir ein Efika-Laptop zu bauen, kam mit der Ankündigung, das Motherboard kostet nur noch 99$. Mit dieser Initialzündung begannen die Ideen zur Umsetzung zu reifen. Und irgendwas zum Basteln braucht der Mensch einfach... Zumindest ich ;-)

Durch Kontakte zu Arbeitskollegen hatte ich Zugriff auf eine CNC-Fräse und einen fähigen Mann, der sich mit Gehäusebau sehr gut auskennt und mir bei Problemen helfen konnte.

Um die CNC-Maschine zu programmieren, mussten nur CAD-Zeichnungen erstellt werden. Die CNC-Software kann diese verarbeiten und schneidet die Teile dann aus.

Durch den Einsatz eines Eckprofil mussten auch nur die Seitenwände definiert und gezeichnet werden. Diese werden einfach in die Eckprofile gesteckt und mit der Front verschraubt. So erhält man ein stabiles Gehäuse.

Als Material kam nur Aluminium in Frage. Zum einen aus Gewichtsgründen und zum anderen ist es leichter zu bearbeiten als Stahl. Kunststoff ist nicht stabil genug.

Nachdem das Motherboard angeschafft war, begann die Suche nach geeigneten Komponenten. Zuerst musste eine Tastatur gefunden werden, die möglichst dünn und am besten gleich mit einem Touchpad ausgerüstet ist. In dem Model Perix Periboard-502 fand sich ein geeignetes Exemplar. Erstaunlich, wie dünn eine Tastatur heute gebaut werden kann. Es handelt sich um baugleiche Komponenten, die auch in Notebooks zum Einsatz kommen.

Getestet an meinem Pegasos2 stellte sich heraus, daß die Tastatur und das Touchpad dort funktionieren. Dann sollte es am Efika auch kein Problem sein.

Da das Efika nur 2 USB-Ports hat und die auch nur nach außen gehen, musste ein USB-Hub her, der das Tastatur/Touchpad-Kombo, möglichst einen Kartenleser und ein internes DVD-Laufwerk ansteuern kann. Für zusätzliche externe Geräte wären weitere Anschlüsse nicht schlecht. So einschied ich mich für einen 7fach-Hub. Da ich nicht dutzende Löcher dafür vorsehen wollte, musste es einer mit 3 Anschlüssen auf der einen (internen) Seite sein und vier nach außen. Ein passendes Model war nach längerer Suche in der Ebucht dann auch bald gefunden.

Ein Kartenleser war das kleinere Problem. Hier ist die Auswahl wirklich riesig.

Als DVD-Laufwerk kam nur ein Slimline in Frage, alleine schon aus Gewichtsgründen. Dazu noch ein IDE-USB-Wandler, möglichst schlank. Auch hier half die Ebucht.

Das Efika wollte ich dann eigentlich mit einer PCI-Grafikkarte betreiben, die über einen Flachband-Riser angeschlossen ist. So würde die Grafikkarte schön flach neben dem Efika liegen und ich könnte den VGA-Anschluß des TFT intern herstellen. Wie sich leider herausstellte, kann das Efika eine solchen Flachbandriser nicht betreiben, es sei den, es handelt sich um einen aktiven. Da ein solcher nicht aufzutreiben ist, musste ich doch den Originalriser zusammen mit einer AGP-Grafikkarte einsetzen. Zum Glück erkannte ich, daß ich den VGA-Anschluß einer ATI Radeon 9250 CLUB problemlos nach innen versetzen konnte, da dieser über ein kleines Flachbandkabel mit der Grafikkarte verbunden ist. Somit musste hier keine Kabelpeitsche extern verlaufen, sondern die Verbindung konnte so gestaltet werden, daß bei zugeklappten Laptop keine Kabel absteht. Die Verbindung zwischen Ober- und Unterteil des Laptop wurde mit einer Ummantelung geschützt , die man als Meterware im Fachhandel bekommt.

Der Monitor war das nächste Problem. Es sollte ein 15Zoll-TFT sein, der

  • möglich gute technische Werte bietet
  • schnell ist
  • sein Netzteil extern hat
  • über Front-Lautsprecher verfügt
  • Einstellknöpfe nach vorn hat und
  • der mit 12V betrieben werden kann.

Ich hatte mich als Netzteil für eine 12V Pico-PSU entschieden, da ich mit dieser auch später noch einen Akkubetrieb aufbauen könnte ohne zu viele Einzelzellen zu benötigen. Nach langer Suche fand sich im Modell Videoseven L15PS ein passendes Gerät. Dieser hat eine Auflösung von 1024x768 Bildpunkten, war mehrfach Testsieger in verschiedenen Zeitschriften und erfüllte alle Vorgaben. Zudem war er noch silber/schwarz. Passt !

Ein schicker Ein-/Ausschalter war schnell gefunden. Die darin enthaltene umlaufende LED hab ich als HD-LED angeschlossen.

Wie nun die beiden Gehäuseteile verbinden? Zunächst dachte ich an Gelenke aus alten Notebooks. Diese waren schnell aufgetrieben, aber stellten sich als nicht einsetzbar heraus. Diese Gelenke sind an die jeweiligen Geräte stark angepasst und lassen nur schwer in eine eigene Konstruktion integrieren. Die Befestigung wäre zu labil gewesen. Mit einer Suche bei Google, Stichwort «Feststellscharnier», kam ich auf sogenannte Friktionsscharniere. Unter diesem Begriff wurde ich dann recht schnell fündig. Mit einigen Scharnieren als Muster konnte die Zeichnerei nun losgehen.

Bei der Umsetzung traten noch andere Schwierigkeiten auf, darunter die Maustasten des Touchpad (hier kamen selbstgebaute zum Einsatz), die Halterung des DVD-Rom (es wurde ein Rahmen gebaut) sowie die Positionierung der Scharniere. Da in der ersten Umsetzung noch der PCI-Riser zum Einsatz kommen sollte und auch nur zwei Scharniere, mussten die Rückwände zweimal gefräst werden. Zwei Scharniere waren einfach zu wenig um das Gewicht des TFT zu halten und nun musste die Rückwand noch an die zusätzlichen Ausgänge der Grafikkarte angepasst werden. Ein Radiallüfter wurde auch mit eingeplant, obwohl alles passiv gekühlt ist (sicher ist sicher).

Im zweiten Ansatz passte dann alles. Der Zusammenbau gestaltete sich auch nicht so einfach wie ursprünglich gedacht. Die vielen internen Anschlußkabel stellten ein Problem dar. Ich wollte keine Kabel kürzen, da diese meisten sehr dünne Litzen beinhalten und die Stecker fest vergossen sind. Also, wohin damit bloss ??? Naja es passte dann doch alles. Auch der USB-Hub und der Kartenleser sollten befestigt werden. Da die Kontrollerplatine der Tastatur im Weg war, musste diese kurzerhand mit neuen Kabel verlängert und passend positioniert werden.

Fertig montiert ergaben sich weitere Probleme mit dem Motherboard und der gewählten Festplatte. Die Platte war nach dem Start zwar da und konnte genutzt werden, aber nach einem Reset, bzw nach dem Start eines Linux-Kernels, war sie nicht mehr ansprechbar. Auch andere Festplatten funktionierten nicht.

Mit Hilfe der Fa. bplan (Vielen Dank von hier aus nochmal) konnte ein Timing-Problem als Grund ausgemacht werden. Die Kombination Efika, Festplatte und Pico-PSU sorgte für die Schwierigkeiten. Ein angepasstes Skript, welches automatisch aus dem NVRam gestartet wird, sorgte für Abhilfe und letztendlich die erste Inbetriebnahme des Laptop.

Dieser Text wurde schon auf dem Laptop erstellt. Zum Einsatz kommt vorerst nur Xubuntu, eine resourcenschonende Version von Ubuntu. Ziel ist aber ein MOS-System, sobald es den endlich verfügbar ist.

Die Technischen Daten:

  • Abmessungen in cm: B38, T28, H10 (2x5)
  • Gewicht (ohne Akkus): ca. 6 kg

Alles zusammen hat die Entwicklung und der Bau ca. 6 Monate gedauert, wobei es einige Zwangspausen gab. Insgesamt hab ich ca. 3 Wochen Arbeitszeit investiert. Der Zusammenbau selbst hat ca. 3 Tage beansprucht. Der Prototyp hat mich ca. 500 Euro gekostet (Nur Material, Arbeitszeit nicht eingerechnet)

  • 99 Euro Efika Motherboard
  • 80 Euro Monitor gebraucht
  • 25 Euro Grafikkarte gebraucht
  • 25 Euro externes Netzteil 12V, 5,8A gebraucht
  • 25 Euro DVD-Slimline NEC 6500A
  • 10 Euro USB-IDE-Wandler
  • 10 Euro Slimline-IDE auf 44-Pol-Adapter
  • 10 Euro USB-Kartenleser
  • 10 Euro 7fach USB-Hub
  • 50 Euro Tastatur/Trackpad-Kombination
  • 150 Euro Gehäuseteile
  • Kleinteile (Radiallüfter (hatte ich noch liegen), Schrauben, Kabelbinder usw.)

Da die Gehäusebauteile jederzeit erneut reproduziert werden können, biete ich jedem Interessenten die Möglichkeit, die Teile käuflich zu erwerben und selbst ein Laptop zu bauen.

ACHTUNG: Dies ist kein fertiger Bausatz. Es handelt sich nur um die Gehäusebauteile. Weitere Modifikation (Bohren) sind notwendig. Eventuell auch Anpassungen an andere Hardware. Auf Wunsch können auch Anpassungen an andere Mainboards wie beispielsweise die Mini-ITX-Motherboards SAM 440P oder MikroA1 vorgenommen werden. Das Gehäuse erfüllt keine CE-Anforderungen, darf daher nur zu Schauzwecken eingesetzt werden. Alle eingesetzten Komponenten müssen selbst beschafft werden.

Bei Interesse, einfach eine Mail an emailinfo.png (1669 bytes)

PS: Wer das Laptop einmal Natura sehen will, kann uns auf unseren Clubabenden einmal gern besuchen. Ich nehme inzwischen fast nur noch dieses Gerät mit hin. Trotzdem meldet euch bitte vorher an, falls einmal etwas dazwischenkommt.

 
2008© - all rights reserved Zu den Bildern »  Home